Während der 60er und 70er Jahre entstanden in Halle-Neustadt Prototypen von Gesellschaftsbauten, die exemplarisch für systemüberdauernde Modernität stehen, die in der gesamten DDR hundertfach nachgebaut wurden, deren Strahlkraft bis nach Australien reichte, und die den Anspruch auf Modellcharakter der Neustadt zumindest in dieser Hinsicht einlösten.
Das Erscheinungsbild von Halle-Neustadt wäre ein anderes, ohne diese schalengedeckten Unikate. Die als Delta-Kindergärten entstandenen Rundbauten etwa, die unter Denkmalschutz stehende große Sporthalle am Bildungszentrum, die Schwimmhalle, die früheren Versorgungseinrichtungen Treff und Basar, die vielen Schulturnhallen, Pavillons, Industriehallen, Garagentrakte und Fußgängerbrücken.

Ihre funktionsorientierte baukonstruktive Kühnheit, ihre zeitlose Eleganz ist all diesen Schalenbauwerken gemeinsam. Und auch, dass sie der Rechtwinkligkeit normierter Wohnblöcke etwas wie Sinnlichkeit und Leichtigkeit entgegenzusetzen in der Lage waren, und es heute noch sind.

Gestaltbildend ist ein Kubus, ein Skelettwürfel von 8 x 8 x 8 Metern Kantenlänge, der in seiner archetypischen Form für umbauten Raum steht, für Architektur, mit klarer Assoziation zum Bauhaus. Indem eine einzelne zwölfmeterlange Original-HP-Schale aus ihrer Zweckbestimmung als serielles Dachelement in den funktionslosen Raum des durch Stahlprofile markierten Kubus transferiert wird, diesen als Raumdiagonale durchdringt, erfährt die Schale eine zeichenhafte Symbolik, eine Aufwertung im Sinne eines Ready-Made, und reflektiert so  die »Ostmoderne« in ihrer Halle-Neustädter Ausprägung als bauliche, als architektonische Kategorie. 
Die im Sommer 2014 zeitweise auf dem Halleschen Marktplatz als Hinweis auf die Ausstellungen zu 50 Jahre Halle-Neustadt platzierte HP-Schale soll für die Skulptur genutzt werden.
Der Stahlkubus steht auf einem ebenerdigen Betonfundament (ca. 10m x 10m), in das der Schriftzug »Zeitspur Ostmoderne« aus Stahlbuchstaben sowie ein Erklärungstext eingelassen werden sollen.